Hauskauf – aber richtig (Teil 1)
Ein Haus zu kaufen ist seit jeher eine gute Geldanlage, sollte jedoch auch immer gut überlegt sein. Nicht selten kommt es vor, dass sich junge Familien mit zu hohen Krediten für ein viel zu großes Haus übernehmen und den Kindern noch Schulden hinterlassen oder aber reife Paare sich einen Alterswohnsitz einrichten möchten und dabei die Schönheitsrepaturen aus den Augen verlieren. Heute begleiten wir Else und Horst. Die beiden möchten ihren Lebensabend wieder auf dem Land verbringen. Lange hatten sie sich diesen Schritt überlegt. Vor dreißig Jahren waren sie in die Stadt gezogen, da es bequemer und erfrischender war als auf dem Land. Doch nun im vorschreitenden Alter sehnen sie sich nach Gemütlichkeit und Entschleunigung. Ihre Kinder hatten sie versucht von diesem Vorhaben abzubringen. Es gäbe keinen Supermarkt in fußläufiger Nähe und auch die Ärzte wären stärker belastet als in der Stadt. Dennoch haben Else und Horst sich nicht von der Idee abbringen lassen. Nun sind sie mit einem Markler verabredet, der ihnen das erste Haus zeigen wird. Else hält Horsts Hand fest und schaut ihn ganz aufgeregt an. Welches von den Häusern in der Straße wird es wohl sein? Herr Büttner ist pünktlich auf die Minute und deutet mit dem Finger auf ein Haus auf der gegenüberliegenden Straße. Das mit den herunter gelassenen Rollos?, fragt sich Else und ihr Gesicht verliert die aufgeregte Neugier. Herr Büttner merkt das sofort und fordert Else auf, sich nicht von den Rollos ablenken zu lassen. Das Haus sei ein wahres Schmuckstück und sie wären bestimmt begeistert von der Raumaufteilung und dem Garten. Etwas zurückhaltend gingen sie auf das Haus zu. Der Vorgarten war schon lange nicht mehr in Ordnung gebracht worden. Der Markler schloss die Haustür auf und abgestandene Luft wehte ihnen entgegen. Durch die herunter gelassenen Rollos war es ziemlich finster im Haus. Der Makler drückte zwei Knöpfe und wie von Zauberhand fuhren die Rollos hoch. “Habe ich Ihnen zu viel versprochen?”, trumpfte der Markler. Tatsächlich war das Haus sehr schon, wenn erst einmal Licht hinein fiel. Auch der Garten war wie versprochen gut gelegen, doch auch sehr verwildert. Richtig überspringen konnte der Funken allerdings nicht, da es zu viele Treppenstufen im Haus gab und man noch einiges investieren müsste um es altersgerecht umzubauen. Die Pflege der Außenanlagen würde zudem sehr aufwendig werden. Mit diesen Argumenten lehnten sie die Haus ab und verabredeten mit dem Markler nach einem passenderem Objekt zu suchen.
Ob Else und Horst ihr Traumhaus finden, erfahren Sie nächste Woche in der neuen Ausgabe.